Klar jetzt hast du dein Rad schon, trotzdem noch n paar Sachen:
Alu vs. Stahl
Klar ein Alurahmen ist etwas leichter, aber deutlich Steifer. Was beim Rennrad oder MTB von Vorteil ist, bedeuted beim Reiserad Komforteinbussen, da Stahl besser dämpft.
Federgabel oder nicht?
Ich würd beim Reiserad immer auf eine Starrgabel setzen. Einerseits, weil Traktionstechnisch eine Federgabel erst ab Feldwegniveau Sinn macht zweitens, weil brauchbare Federgabeln ab ca 300.- beginnen, drittens weil vorne Gepäckträger oder Lowrider, viertens Komforttechnisch ist eine Federgabel erst etwa ab Schotterwegniveau sinvoll (Die richtigen Griffe können auch schon ein deutlich anderes Komfortempfinden bringen).
Bremsen:
Hydraulische Scheibenbremsen bringen bei Nässe ein deutlich besseres Bremsverhalten, sind leichter zu dosieren und funktionieren auch wenn das Rad ne Acht hat. Die Scheiben verbiegen sich aber schneller bei einem Sturz, als die Felge, was zu Schleifgeräuschen führen kann. Diese Verlangsamen, das Ras zwar nicht merklich, sind aber beim Bergauffahren Motivationskiller Nr. 1.
Mein Tipp: Shimano Deore Scheibenbremse, hat mich mehrere Jahre auch im Downhilleinsatz (Aber mit grösseren Scheiben, und damals nur 70kg) begleitet. Günstig, gut, pflegeleicht.
Ja keine Mechanische Scheibenbremse, diese sind kaum zu dosieren, und meist von schlechter Qualität.
Mech. Felgenbremsen punkten durch ihre leichte Wartung, und können mit den Richtigen Bremsbelägen auch eine gute Bremsleistung erbringen.
Alternative Magura HS 11 oder 33: Hydraulische Felgenbremse, Gut zu Dosieren, konstanter Druckpunkt, und trotzem leicht zu warten.
Schaltung:
Ich würde bei Reiseräder immer auf eine Nabenschaltung setzen. Es muss nich gleich eine Rohloff für 1000.- sein. Eine Nexus oder Alfine bieten auch schon gute Dienste.
Vorteile: Singlespeed Kette ist Stabiler (Alternative Zahnriemen, benötigt aber Extra-Rahmen), Verschleiss ist deutlich kleiner, Defektanfälligkeit wird enorm verkleinert (Wenn das Rad mit Kettenschaltung umfällt ist in etwa 60% der Fälle, Schätzung meinerseits, das Schaltauge verbogen). Funktioniert auch besser unter Schmutzeinwirkung, alles in allem ein Muss für Tourenräder.
edit.: Nachteil etwas komplizierterer Radausbau
Auf Trommelbremsen bzw. Rollerbremsen würd ich wg. Radausbau verzichten.
Reifen:
Ich empfehle einen Reifen mit einer Sicherheitseinlage (z.B. Schwalbe Maraton Plus), dies ist vorallem in Städten von Vorteil (Glasscherben), kann aber auch auf Tour praktisch sein, gibts aber nur als Strassenreifen (kein Semislick) reicht aber gut bis Waldautobahn. Auf Tour einen Reifen mit dicker Karkasse und starkem Gewebe montieren, um Defekte zu vermeiden. Eventuell soger Schlauch mit Tubelessmilch ergänzen, um kleine Löcher gleich zu stopfen.
edit.:
Licht:
Ich würd beim Reiserad auf eine Fixe Lichtanlage verzichten, da diese enorm Defektanfällig ist. Für die Stadt als Positionslicht reichen sog. Frogs (Firma heistz Knog) sollte man uf Tour nachts fahren wollen, kann man auch eine Stirnlampe oder bessere Mobile Fahrradlampe montieren, welche sogar noch als Taschnelampe herhalten kann bzw. gleich Fenix System.
Kettenschutz:
Ich würd höchstens einen Ring an der Kurbel Montieren. Die Gesammtabdeckungen aus Plastik gehen kaputt und sind schwierig in der richtigen Dimension ausfindig zu machen, Basteln meist notwendig. Auserdem erschweren sie das Einhängen der Kette, wenn diese mal das Kettenblatt verlassen sollte und zwichen Rahmen und Kurbel Ferien macht.
Am besten und einfachsten: Hosenbein in die Socke stopfen oder Hosenband.
Bearbeitet von Gammagoblin, 06. Juni 2010 - 10:50.